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Trainingslager in Sevilla

by sun on 28. April 2014

Ein Interview mit Hagen Rothe

Nach einer geglückten Winterlangstrecke in Dortmund und einer kämpferischen Ergoleistung im Frühjahr konnte Hagen sich nach Krankheit im Winter wieder für den Kreis der Männer Skull Nationalmannschaft empfehlen. Man schenkte Ihm Vertrauen und nahm ihn mit in das Trainingslager vom 12.03-27.03.2014 in den Süden Spaniens nach Sevilla.

2014-Hagen-Trainingslager-Boot-Daumen

„Unter klimatisch günstigen Bedingungen wollen wir uns auf die Saison mit dem Ziel Amsterdam vorbereiten…“, sagte Markus Schwarzrock, Cheftrainer des Deutschen Ruderverbandes. Damit hat er nicht ganz unrecht, denn ein Trainingspensum von fast 40 Stunden pro Woche fällt bei knappen 28*C im März fällt leichter, als bei Regenstürmen in Berlin oder Ratzeburg.

 

Nachrichtenblatt (NB): Hagen, schön dich hier zu haben, wie geht es Dir?

Hagen: Jetzt geht es mir wieder besser, nach dem Trainingslager war ich echt platt, aber in den Tagen nach der Heimkehr konnte ich mich gut erholen und denke mich gut gesteigert zu haben.

NB: Sevilla, wie ist das?

Hagen: Sevilla ist eine großartige Stadt. Sie hat eine große Geschichte, war u.a. Ort der Weltausstellung 1992. Darüber hinaus war Sevilla auch Austragungsort der Ruder WM 2002, wo Hacker im 1x und Sens als Schlagmann vom 4x- Weltmeister wurden. Also hat die Stadt für mich schon bevor ich jemals da war einen legendären Charakter.

NB: Warum kommst du gerade auf Sens und Hacker?

Hagen: Weil die zu meiner Kindheit meine deutschen Ruderidole waren und weil ich mit denen auch schon echt gut gerudert bin.

NB: Genug Smalltalk, wie war die Vorbereitung für Dich?

Hagen: Die Vorbereitung erfolgte überwiegend im Einer, was für mich und meine individuelle Trainingssteuerung nicht von Nachteil war, aber leichter war es dadurch auch nicht immer.

NB: Man kann sich vorstellen, dass der Trainingsalltag in solch einer Gruppe aus Weltmeistern und Olympiasiegern nicht ohne ist, aber wenn du dich zurückerinnern müsstest, was war eine ganz besondere Trainingseinheit?

Hagen: Eine Trainingseinheit, die mir im Kopf geblieben ist, ist eine Doppelviererfahrt mit Marcel Hacker, Phillip Wende und Eric Knittel.

NB: Was war so besonders daran?

Hagen:  Es war so, als wenn wir so schon tausende Kilometer zusammen gerudert wären, das Boot stand von Anfang an, die Druckpunkte stimmten sofort. Marcel hat auf Schlag einen super Job gemacht und einen hervorragenden Rhythmus vorgegeben. Er motivierte die ganze Mannschaft und hat uns regelrecht mit seiner Euphorie mitgerissen.

NB: Interessant, früher wurde Marcel nachgesagt, er habe Probleme sich anzupassen, wie siehst du das?

Hagen: Ich persönlich kann das nur verneinen. Er ist ein klasse Mannschaftsruderer und hat als einer der wenigen Ruderer den Charakter eine Mannschaft auch zu führen.

NB: Du meintest, der Vierer lief von Anfang an sehr gut, kann man das nicht von solch erfahrenen Athleten erwarten?

Hagen: Grundsätzlich schon, jedoch weiß jeder, der diesen Sport mal auf solch einem Niveau betrieben hat, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, auch Schwarzrock schwärmte von dieser Besetzung.

NB: Was sind deine Ziele? Der nächste Wettkampf ist das Testwochenende in Leipzig.

Hagen: Richtig, die Skuller erwartet ein Stufentest, einen 2000m Ergotest und die Langstrecke. Wie alle wissen, ist mein Ziel immer, das Beste aus mir selbst herauszuholen. In Zahlen ausgedrückt möchte ich in Leipzig sowohl auf dem Ergo, als auch auf dem Wasser zu den Top Ten Einerfahren Deutschlands gehören, um dann auf der Kleinbootmeisterschaft einen Grundstein für die Saison zu legen und auf internationalen Regatten starten zu können.

NB: Vielen Dank für das Interview, wir wünschen alles Gute für Leipzig!

 

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